Blog Dr. Karsten Klabe verfasst ein Kapitel über Katarakt und Glaukom im neuen Referenzwerk der Ophthalmologie

15.05.2025

Im Mai 2025 ist im Springer Verlag ein neues Werk zur Ophthalmologie erschienen unter dem Titel „Die Augenheilkunde – das Referenzwerk". Es umfasst alle wichtigen Themen der Augenheilkunde auf Facharztniveau. Dr. med. Karsten Klabe und sein wissenschaftlicher Mitarbeiter Dr. rer. nat. Andreas Fricke haben gemeinsam das Kapitel über Katarakt und Glaukom geschrieben. Hier bekommen Sie einen ersten Einblick.

Dr. Klabe verfasst Kapitel über Katarakt und Glaukom im neuen Referenzwerk der Ophthalmologie

Buchbeitrag Katarakt und Glaukom

Schätzungen zufolge leiden rund 10 bis 20 Prozent der Patienten über 65 Jahre mit einem grauen Star (Katarakt) auch unter einem grünen Star (Glaukom). Die Operation des grauen Stars mit der Entfernung des Inneren der getrübten Linse (Phakoemulsifikation) und Implantation einer Kunstlinse gilt heute als Therapiestandard. Im Gegensatz dazu gibt es für die Behandlung eines Glaukoms verschiedene Optionen. Die größte Gruppe der Glaukome sind primäre Offenwinkelglaukome gefolgt vom PEX-Glaukom. In beiden Fällen wird als First-Line-Therapie eine medikamentöse Therapie oder eine Laserbehandlung (SLT/ALT) durchgeführt.

Da bei einer Kataraktoperation das Auge eröffnet werden muss, sollte dies zum Anlass genommen werden, den Ansatz der Glaukomtherapie zu überdenken. Es sollte die Frage gestellt werden, ob die Operation mit einem glaukomchirurgischen Eingriff kombiniert werden kann, um die lokalen und/oder systemischen Nebenwirkungen von Augentropfen zu vermeiden und/oder die Wirkdauer von Lasertherapien zu verbessern.

Mit der Einführung der minimalinvasiven Glaukomchirurgie (MIGS) ergeben sich bei der Diskussion über die kombinierte Katarakt-Glaukom-Operation folgende neue Fragen:

Kann mit der alleinigen Kataraktoperation der Zieldruck erreicht werden?
Wann sollte bei einer geplanten Kataraktoperation die kombinierte Glaukom-Kataraktoperation durchgeführt werden?
Welche Glaukomoperationen sind für den kombinierten Eingriff am besten geeignet?
Welche operative Behandlungsreihenfolge ist sinnvoll: erst Katarakt, erst Glaukom oder beides kombiniert?

Welche Optionen gibt es und welche sind wann sinnvoll?

Es gibt zunächst die Möglichkeit der alleinigen Kataraktoperation, allerdings wird deren Effekt in den meisten Veröffentlichungen eher als gering und zeitlich begrenzt beschrieben. Soll eine dauerhafte Drucksenkung erreicht werden, um die zusätzliche medikamentöse Therapie zu reduzieren, kann die Kataraktoperation mit folgenden glaukomchirurgischen Eingriffe kombiniert werden. Diese werde jeweils im Hinblick auf Ergebnisse, Besonderheiten, Risiken und Komplikationen in dem Beitrag besprochen. Wenn Sie mehr dazu erfahren möchten, lesen Sie gerne den Beitrag in dem Referenzwerk.

Kombination der Kataraktoperation mit:

Excimerlaser-Trabekulotomie (ELT)
Zyklophotokoagulation (CPC)
MIGS-Verfahren
MIBS-Verfahren (fistulierende Verfahren)
Nichtpenetrierende Glaukomchirurgie (z.B. Kanaloplastik ab interno)
Glaukomdrainageimplantate

Augenheilkunde – das Referenzwerk
Zur Website des Springer Verlages

Durch eine kombinierte Katarakt-Glaukom-Operation können in der Regel sowohl eine deutlich bessere und gleichmäßigere Augeninnendrucksenkung über den Tages- und Nachtverlauf (24/7 Kontrolle) als auch ein verminderter Bedarf an Lokaltherapie erreicht werden. Dies kann zu einer spürbar verbesserten Lebensqualität beitragen.
Dr. Karsten Klabe und Dr. Andreas Fricke